Die finanzielle Seite der Energiewende

17. Jun 2021

Die finanzielle Seite der Energiewende

Online-Seminar über EU-Umweltkriterien für Investitionen, Möglichkeiten der Bürger-Finanzierung von Energieprojekten sowie nachhaltige Geldanlagen und Förderaktivitäten des Landes Schleswig-Holstein

„Die Energiewende gelingt nur, wenn die Finanz- und Kapitalmärkte mitmachen“, erklärte Dr. Matthias Hüppauff, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordfriesland (WFG NF) zu Beginn des Online-Seminars „Green Invest - Rahmenbedingungen zur Finanzierung von EE-Projekten“. Die Veranstaltung wurde organisiert von der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein, einem Projekt der WFG NF.

Die schleswig-holsteinische Landesregierung hat im Jahr 2018 eine Nachhaltigkeitsstrategie für ihren Versorgungsfonds mit 640 Millionen Euro aus der ehemaligen Versorgungsrücklage beschlossen und arbeitet derzeit an einem Gesetz zur „Finanzstrategie Nachhaltigkeit in Schleswig-Holstein“. Das berichtete Schleswig-Holsteins Finanz-Staatssekretär Udo Philipp.

Auf EU-Ebene wird ebenfalls an Kriterien für nachhaltige Investitionen gearbeitet. Mit der EU-Taxonomie-Verordnung sollen Finanzprodukte und wirtschaftliche Aktivitäten nach Umwelt- und sozialen Standards klassifiziert werden. Sie soll ab 31. Dezember 2021 für Finanz‐ und Nichtfinanzunternehmen in der EU verpflichtend werden und kann als Grundlage für staatliche Kreditvergabeentscheidungen, Förderprogramme und Öko-Labels dienen. Prof. Dr. Sonja Peterson vom Institut für Weltwirtschaft IfW in Kiel diskutierte die EU-Taxonomie aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht.

Die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) hat im September 2020 die aktive Unterstützung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals SDGs) mit ihrem unternehmerischen Handeln, ihren Förderprodukten und weiteren Förderaktivitäten zu ihrem Ziel erklärt. Davon berichtete Nachhaltigkeitsmanagerin Alexandra Oboda von der IB.SH.

Finanzielle Bürgerbeteiligung war das Thema des Vortrags von Erik Parthier von der Deutschen Kreditbank DKB. Dabei legte er den Fokus auf Crowdfunding. Im Gegensatz zum „Crowd-Donating“, also Spenden ohne Gegenleistung für soziale Projekte, sei für Energieprojekte das Crowd-Investing mit einer Beteiligung der Geldgeber an zukünftigen Gewinnen üblich. Die DKB-Bank hat eine eigene Crowd-Invest-Plattform eingerichtet, auf der Projektierer und Kleinanleger zusammenfinden können.

Welche Möglichkeiten der ökologischen Kapitalanlagen Privatanleger haben, führte Hans Feddersen, erfahrener Anlageberater aus Husum, in seinem Vortrag aus. Ausführlich erörterte er die Vor- und Nachteile von Aktien, festverzinslichen Wertpapieren, Investmentfonds, Immobilien, direkten Beteiligungen an Windparks, Solarparks oder Biogasanlagen sowie Crowd Investment in Bezug auf die Kriterien Rendite, Sicherheit und Liquidität. Feddersen riet, als ersten Schritt das Finanzinstitut zu wechseln und sein Konto bei einer Umweltbank zu eröffnen. Auch die Anschaffung eines E-Fahrzeugs könne eine lohnende Investition sein.

Hier finden Sie die Präsentationen der Veranstaltung „GreenInvest - Rahmenbedingungen zur Finanzierung von EE-Projekten“.

Hier finden Sie die Video-Aufzeichnung.

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