18. Okt 2016
Branchenfokus: Windindustrie der KiWi Kiel über Qualifizierung des Personals für Offshore-Rettungseinsätze und Erfahrungen mit Helikopter- und Schiffseinsätzen
Um Notfallpläne für das Personal von Offshore-Windparks ging es während des 15. Kieler Branchenfokus: Windindustrie im Wissenschaftszentrum. Nils Peters von der SymPuls Unternehmensentwicklung und Andreas Rauschelbach von OffTEC Base GmbH & Co. KG stellten das Projekt „Entwicklung von Qualifizierungsstandards für Rettungsabläufe für Rettungsfachkräfte und operative Mitarbeiter im Bereich Offshore- und Onshore-Wind“ vor. Rauschelbach betonte, wie wichtig es sei, die Mitarbeiter unter realitätsnahen Bedingungen zu schulen.
Entgegengesetzt zu der weitläufigen Annahme, dass es auf See
oft zu schweren Unfällen kommt, konnte Dr. Dethleff, wissenschaftlicher
Mitarbeiter „Rettungskette Offshore Wind“ vom BG Klinikum Hamburg berichten,
dass es Rahmen des Forschungsprojektes ROW II von 2008 bis 2012 überwiegend nur
leichte bis mittelschwere Verletzungen gab.
Zum Abschluss stellte Dr. Rüdiger Franz, ärztlicher Leiter von der Northern HeliCopter GmbH, ein ganzheitliches Versorgungskonzept für den Offshore-Windbereich vor. In den Jahren 2014 und 2015 wurde nur eine Rettung direkt von der Windanlage durchgeführt, 85 Rettungen gab es auf Schiffen und auf Plattformen. Dies zeige, wie gut die Rettungskette bereits funktioniere. Auch weitere Rettungswege wie z. B. Telemedizin, Medicbox auf einem Schiff oder Rescue-Boote mit Hubschrauberlandeplatz würden die ganzheitliche Versorgung optimal ergänzen. Durch Telemedizin könne der Notfallsanitäter vor Ort, oder aber auch ein Ersthelfer für die Erstversorgung angeleitet werden. Mit dieser Methode könnten die Rettungszeiten immens verkürzt werden.
Der Kieler Branchenfokus: Windindustrie ist eine Initiative der Kieler Wirtschaftsförderung KiWi GmbH, unterstützt von ihren Kooperationspartnern Maritimes Cluster Norddeutschland und EE.SH. Die Veranstaltungsreihe wird im kommenden Jahr fortgesetzt.